Nachdem ich eine Menge Nachfragen bekommen habe, wie es denn nun um unseren Schimmel bestellt ist, kommt hier nun: 

„Schimmel – Klappe die 2te“

Nachdem wir am Montag den 29.09. Schimmel im Rohbau festgestellt hatten, ist durch die Firma JenHaus bis heute zum 09.10. … NICHTS passiert.

Zwar kam am Dienstag danach der „unabhängige“ Baugutachter der Hausbaufirma vorbei, um eine Zwischenbegutachtung vom Haus zu machen (ein Termin, welcher bereits vorher feststand und nichts mit dem Schimmel zu tun hatte) ABER „witzigerweise“ fiel diesem Gutachter der Schimmel zunächst gar nicht erst auf!

Wie kam es dazu?

Nun, wie gerade kurz erwähnt, stand der Termin zur Zwischenabnahme bereits fest. Am Abend vorher hatte Frauchen den Schimmel entdeckt und umgehend unseren Baubegleiter Herrn Sänger darüber informiert. Dieser entschied sofort, dass er am nächsten Tag bei dem Treffen dabei sein würde und sich ein Bild über den Zustand der Wände verschaffen wollte. Am nächsten Tag kam er auch eine halbe Stunde vor dem angesetzten Termin und gemeinsam haben er und Frauchen sich die betroffenen Stellen angesehen und einen sofortigen Handlungsbedarf festgestellt. Beide beschlossen jedoch, den Termin nicht gleich mit der „Schimmelproblematik“ zu beginnen, sondern zunächst die Einschätzung des Gutachters abzuwarten. Dieser kam, zusammen mit dem Bauleiter Herrn Haussecker, auch kurz darauf auf der Baustelle an und begann mit seiner Arbeit:

Erst das EG. Hier war alles „in Ordnung“. Unser Schornstein hatte offenbar gar keinen Schimmel??!
Dann die Treppe hoch … „keine Auffälligkeiten“. Hier mal zur Erinnerung:

Und dann im OG – „alle Zimmer ok“. Hier mal exemplarisch die Wand im Ankleidezimmer als Erscheinungsbild der Wände im OG:

Nachdem der Baugutachter, bis auf ein zwei kleine Hinweise, welche z.B. die Befestigung der Außenfensterbänke betrafen, seine „Runde gedreht“ hatte … war er fertig! Mit der Aussage: „Nun, das hätten wir.“ wollte er seine gutachterliche Tätigkeit beenden.

Frauchen fragte entsprechend, ob er wirklich alles gesehen hätte und tatsächlich alles in Ordnung wäre. Dies wurde bejaht. Noch einmal nachgefragt, ob er sich sicher sein – „Ja“. Nachdem Frauchen daraufhin fragte, ob Sie ihm und Herrn Haussecker jetzt doch noch ihre „offenen Fragen“ zum aktuellen Baustand stellen könne, wurde ihr dies selbstverständlich lächelnd eingeräumt …

Angefangen hat Frauchen dann mit dem Schimmelbefall im Treppenhaus, weil dies eigentlich wirklich jeder hätte sehen MÜSSEN, welcher ins OG möchte, da hier der Befall eindeutig in Augenhöhe ist und man eigentlich nicht drum herum kommt, diesen auch wahrzunehmen. Eigentlich … Kommentar von Gutachter und Bauleiter: „Naja, das ist ja nun nichts Großes, da können sie drüber wischen oder wenn sie unbedingt wollen, dann streicht man einfach etwas Fungizid drauf und die Sache ist gegessen. Hier kann man ja nicht von Schimmelbefall sprechen – das sind ein paar schwarze Pünktchen, da habe man schon Schlimmeres gesehen“ AHA?!

Nun gut, erstmal den Rest des Schimmels in den Räumen zeigen:

Ergebnis 1: Typisch Bauherr, der regt sich wegen Nichts auf!
Ergebnis 2: JETZT hat sich der Bauherr (Frauchen) wirklich aufgeregt!

Es folgte eine etwas längere und hitzigere Diskussion, welche im Ergebnis die Forderung von Frauchen enthielt, dass sämtliche befallene Gipskartonplatten restlos entfernt und ersetzt werden und die Meinung der Hausbaufirmavertreter, welche auf wegwischen und Fungizid setzten. Man würde sich beraten …

Das war am Dienstagvormittag. Danach passierte erstmal NICHTS.

Nachdem der Bauleiter Herr Haussecker sich offenbar auch am nächsten Tag  noch immer nicht bemüßigt fühlte, irgendeine Rückmeldung zu geben und der Freitag auch noch Feiertag sein würde, drängelte langsam die Zeit, denn Schimmel wächst ja bekanntlich … Per Fax und Email an den Geschäftsführer von JenHaus Herrn Wagner, den „Haupt“bauleiter Herrn Geske, den uns zugeteilten Bauleiter Herrn Haussecker und der Buchhaltung der Firma Frau Anders setzte Frauchen dementsprechend  eine Frist:

. .. Mit freundlichen Grüßen ….

… 02.10. – weder wurden die Platten entfernt, noch gab es von JenHaus irgendeine Rückmeldung …

Nun gut, dann wird es eben selbst gemacht! Herr Sänger kam natürlich vorher noch einmal auf der Baustelle vorbei und hat die betroffenen Stellen mit Fotos dokumentiert und auch ein Protokoll darüber angefertigt, damit es später keine Diskussionen gibt und dann haben wir losgelegt. Hier ein paar Fotos für euch:

Nachdem die Gipskartonplatten mit Hilfe von Frauchens Bruder entfernt waren, wurden die angrenzenden Bereiche zunächst mit 70prozentigem Alkohol gereinigt und eingepinselt und dann mit 80prozentigem Alkohol (bekommt man beides in der Apotheke, wobei der 80%ige mit 57€ pro Liter schon ganz schön teuer ist – gebraucht haben wir 2 Liter) diese Prozedur noch zweimal wiederholt.

Nun sollte alles „abgetötet“ sein, was da nicht hingehört – zumindest sagt das die Stiftung Warentest und das Bundesministerium für Umwelt in seinem „Leitfaden zur Schimmelbekämpfung“. Diesen kann man sich übrigens kostenlos auf der Homepage des Ministeriums herunterladen. Die entstandenen Kosten werden wir natürlich JenHaus in Rechnung stellen bzw. gleich von der noch zurückbehaltenen Rate einbehalten!

Zumindest sind wir für den Moment erst einmal beruhigt … jedenfalls in Hinblick auf den entfernten Schimmel, denn damit dieser nicht erneut auftaucht bzw. neu entsteht, dafür müsste endlich mal ein Trocknungsprozess mithilfe der Fußbodenheizung erfolgen … eeeendloses Thema … dazu gibt es dann einen separaten Eintrag.

Mit dem heutigen Tag sind nun  11 Tage vergangen und JenHaus hat noch immer nichts unternommen … morgen läuft die zweite Frist aus … lassen wir uns überraschen!

Wir jedenfalls machen weiter und haben uns erst einmal zwei Bautrockner und ein Heizgerät gekauft, welches wir heute zum Einsatz bringen werden, denn bei einer gemessenen Luftfeuchte von 87 Prozent können wir einfach nicht nichts tun!

Euer Angus