Überlegungen zum Sanitär

… wie bereits in den vorhergehenden Blogeinträgen angedeutet, waren die Mitarbeiter vom Sanitär da und haben erste Arbeiten durchgeführt.

Zu den Arbeiten im Haus gibt es hier derzeit noch keine Fotos, denn da liegen nur an zwei Stellen Rohrabschnitte (für Wasseranschluss Küche und Gäste-WC) – mehr ist Innen noch nicht passiert. Von Außen gibt es immerhin eines:

aussenhahn

Zu sehen ist der Außenwasserhahn. Uns ist er persönlich zu hoch angebracht, aber leider hat man uns hierzu nicht nach unserer Meinung gefragt. Schade, aber zumindest kein Beinbruch.

Da es ansonsten zu aktuellen Bauabeiten der Sanitärfirma noch nichts zu berichten gibt, möchte ich euch an dieser Stelle gern über unsere bisherigen Erfahrungen mit der Firma schreiben:

Allgemeiner Eindruck

Hinsichtlich der Sanitärfirma selbst sind wir Drei noch unsicher, wie wir sie finden. Die Beratung / Bemusterung im Vorfeld hatte eigentlich einen guten Eindruck hinterlassen. Die Terminvereinbarung hingegen war etwas fragwürdig, denn hier hat man uns angerufen und meinte: „Zur Bemusterung kommen dann entweder ich, mein Mann oder meine Tochter“ … häh, wer denn nun?! Was ist denn das für ein Unternehmen? Einen eigenwilligen Eindruck haben auch die beiden Mitarbeiter hinterlassen, welche die ersten Arbeiten bei uns ausgeführt haben – sie waren beide unbestritten wirklich nett … aber auch wirklich extrem jung! Wir gehen von einem Alter von 16 bis maximal 17 Jahren aus, also vermutlich erstes Lehrjahr … und dann ganz alleine auf der Baustelle? Da fühlt man sich als beobachtender Bauherr schon doch etwas verunsichert. Warten wir aber erst einmal ab …

Die Bemusterung – der erste Kontakt

Die Bemusterung wurde dann „vom Mann“ (nicht von der Frau oder Tochter hihi) durchgeführt und zwar in einer kleinen Badausstellung. Hier wurden kurz die Standardsanitärobjekte vorgestellt und im Anschluss „etwas“ ausführlicher die „besseren Optionen“ mit „geringem“ Mehrpreis. Im Vertrag als Standardausführung enthalten sind:

– WC Gästebad und WC Hauptbad (jeweils hängend)
– Waschbecken in beiden Bädern incl. zugehörigen Armaturen
– Badewanne 1.70 x 75
– Duschbecken (ohne Seitenteile) 80×80 incl. Armatur

Die Standardobjekte sahen nicht spektakulär aus, aber auch nicht wirklich schlecht.

Bei den WC`s sahen wir keinen Grund etwas „stylischeres“ zu nehmen und Aufpreis zu zahlen. Auch eine automatische Absenkautomatik des WC-Deckels kann man später selbst nachrüsten. Das Standardduschbecken hingegen war von Anfang an keine Option für uns, weil wir eine bodengleiche Dusche wollten. (Ich frage mich dennoch, weshalb im Vertrag der Hausbaufirma ein Duschbecken OHNE Duschwand angeboten wird). Hinsichtlich der bodengleichen Dusche haben wir uns also etwas genauer umgesehen und erste mögliche Varianten ins Auge gefasst. Aber allein die möglichen Arten von bodengleichen Duschelementen sind sehr zahlreich und haben alle ihre Vor- und Nachteile und auch die Entscheidung, für welche Duschtür man sich entscheidet ist nicht ohne (insbesondere auch preislich gesehen) … wir vereinbarten dementsprechend, hierzu noch einmal einen zweiten Termin anzusetzen, um eine wirkliche Entscheidung treffen zu können.

Dasselbe galt auch bei der Badewanne – 1.70×70 ist ja nicht gerade groß (insbesondere wenn Herrchen selbst schon eine Größe von 1.90 m hat) – so dass wir hier eigentlich über eine größere Wanne nachgedacht hatten. Die Auswahl war jedoch ziemlich groß, eine sofortige Entscheidung (wie eigentlich bei der Bemusterung „gewünscht“) daher nicht möglich … also auch hier ein zweiter Termin!

Mehr oder weniger notwendige Mehrkosten

Bei der Bemusterung wurde auch über Zisterne, Regenwassernutzung, Außenwasserhahn, Fussbodenheizung und Handtuchheizkörper im Bad gesprochen … jaaa, das gehört wohl alles zum Sanitär, auch wenn uns das vorher nicht so bewusst war.

Zisterne mit Regenwassernutzung bedeutet getrennte Leitungsführung, denn es darf kein Trinkwasser zusammen mit Regenwasser durch dasselbe Rohr geführt werden.
Das bedeutet, dass nicht einfach „ein“ Rohr mit entsprechenden Abzweigen – zum Beispiel zum Waschbecken, zur Badewanne und zum Spülkasten des WC´S – gelegt werden kann. Wenn also, wie in unserem Fall, das WC mit Regenwasser aus der Zisterne gespült werden soll, dann muss vom Hausanschlussraum aus, einmal ein einzelnes Rohr zum WC und ein zweites einzelnes Rohr zum Waschbecken verlegt werden. Mehrkosten für getrennte Leitungsführung entsprechend bei uns im Haus: 258,50 €.

Beim Außenwasserhahn hat man uns einen selbstentleerenden angeboten. Dieser ist durchaus sinnvoll, um in kalten Wintern kein Platzen durch gefrorenes Wasser, welches im Rohr zurückgeblieben ist, zu riskieren. Haben wir also genommen – Kosten: 98,20 €.

Dritte Zusatzausgabe – eine Zirkulationsleitung im gesamten Haus incl. Hocheffizienspumpe … klingt gut was?! Das bedeutet grob übersetzt, dass wir bei allen Wasserhähnen gleich heißes Wasser bekommen, wenn wir das möchten. Die meisten von euch kennen das bestimmt: Man möchte heißes Wasser und dann dauert es erst einmal eine Weile, bis es auch tatsächlich heiß rauskommt. Dies ist natürlich insbesondere beim Duschen nicht so schön, denn man möchte ja nicht so lange warten, bis das Wasser endlich die gewünschte Temperatur hat und man drunter hüpfen kann. Kosten: 425,85 €.

Der bei uns vorgesehene Handtuchheizkörper war, wie bereits erwähnt, auch ein Thema dieses Treffens. Standardmäßig ist dieser wohl immer dabei und zwar deswegen, weil die Fußbodenheizung die Wärme im Bad nicht selbst erreichen würde. Dies resultiert daraus, dass beim größten Teil des Raumes ja keine verlegt werden kann – im Duschbereich (das wird bei uns dann aber anders), unter der Badewanne und beim WC. Der Handtuchheizkörper ist also eher als eine Zusatzheizung zu verstehen und zwar als eine absolut notwendige aber völlig unzureichende …. wenn man dem Beratungsgespräch glauben darf. Hier wurde uns „versichert“, dass, auch wenn man den Heizkörper voll aufdrehen und die Fußbodenheizung auf Höchsttour laufen lassen würde, man noch immer keinen warmen Raum bekommt … hmmm?! Dafür braucht man „definitiv“ einen Elektroheizstab (Kosten: 196 €) für den Badheizkörper. Dieser wird dann an den Heizkörper angebracht, an die Steckdose angeschlossen und heizt dann über Strom den Handtuchheizkörper auf eine deutlich höhere Temperatur hoch … das wird auch sicherlich stimmen und helfen, wir wollen aber trotzdem erst einmal sehen, wie es ohne funktioniert (nachkaufen kann man diesen jederzeit und auch selbst anbringen) … der Verzicht laut Baratung „ein großer Fehler“ … Haben wir trotzdem nicht gekauft, wuff.

Das Angebot – der zweite Kontakt

Während die Bemusterung an sich alles in allem doch einen guten Eindruck hinterlassen hatte, konnte man das von der nachfolgenden Kommunikation nicht wirklich behaupten.

Ich hatte ja bereits geschrieben, dass eigentlich ein zweites Treffen stattfinden sollte, um die noch offenen Entscheidungen hinsichtlich Badewanne und Dusche treffen zu können … Pustekuchen … den nächsten Kontakt hatten wir schriftlich … das Angebot.

Das Angebot

Statt eines weiteren Treffens hörten wir von der Sanitärfirma erst einmal … gar nichts. Erst nachdem Frauchen nach knapp zwei Wochen per Email anfragte, wie denn nun der weitere Verlauf geplant sei, ging es weiter – wir bekamen per Email „unser Angebot“, den „Kostenvoranschlag unserer Wünsche“ zugesandt. Komischerweise schien der „Mann der Sanitärfirma“ den zweiten Termin allein durchgeführt zu haben, denn wie sonst hätte er wissen sollen, welche Badewanne wir nun haben wollten und welche Dusche? Im Angebot hatten wir nämlich auf einmal eine „Sechs-Eck-Badewanne“ – Kosten: 446,50 € mit „Sonderablaufarmatur“ 464 €, eine Duschrinne für 328 € mit Duscharmatur für 588,05 € sowie eine Duschabtrennung für 998,50 € … usw. usw. Gesamtkosten des Angebotes: 6.511,86 € !

In der Email stand natürlich „Bitte prüfen, streichen was nicht gewünscht wird und den Rest bitte bestätigt an uns zurück senden. Vielen Dank. Für evtl. Fragen stehen wir Ihnen jederzeit gern zur Verfügung.“

Häh … Fragen hatten wir vorher! Ein zweites Treffen, wie vereinbart wäre nett gewesen!

Im Ergebnis hat Frauchen alles gestrichen, was uns „netterweise selbstständig ausgesucht“ wurde und nur die Punkte beibehalten, welche bereits ich bereits kurz unter „mehr oder weniger notwendige Mehrkosten“ beschrieben hatte. Gesamtkosten dann: 931,23 €.

Von weiteren Angeboten der Firma haben wir im Ergebnis abgesehen und alle weiteren Sanitärobjekte als Standard gelassen – sollen sie doch liefern … man muss es ja nicht einbauen, wuff. Die Standardelemente, welche uns nicht gefallen tauschen wir selbstständig aus (ein Waschbecken kann man auch ganz leicht selbst anbringen).

Bisheriges Fazit

Die Beratung war ein reiner Verkauf – und das nicht mal im Rahmen einer Verkaufsstrategie während des Treffens, sondern schlicht danach. Das macht keinen guten Eindruck und vermittelt keine gute Betreuung und erst recht kein Vertrauen in die Firma. Wie gesagt, was die tatsächliche Arbeitsweise auf unserer Baustelle betrifft können wir noch nicht wirklich etwas sagen – aber nun werden wir sicherlich ganz genau hinsehen!

Liebe Grüße Euer
Angus

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